Kooperationen in Automobil- und Automatisierungsindustrie

3. Deutsch-Chinesischer Wirtschaftsdialog in Berlin

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Innovationen und Investitionen – im Fokus des diesjährigen „Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsdialoges" in Berlin standen deutsch-chinesische Kooperationen in der Automobil- und Automatisierungsindustrie. Die Chinesische Handelskammer in Deutschland (CHKD) und der Wirtschaftsrat der CDU hatten Vertreter aus Wirtschaft und Politik in die chinesische Botschaft eingeladen. In einem Panel diskutierten hochkarätige Unternehmensvertreter beider Länder über Herausforderungen und Potenziale der Zusammenarbeit. Des Weiteren wurde im Rahmen der Veranstaltung der erste CHKD-Fachausschuss für die Automobilindustrie gegründet.

Wang Weidong, Gesandter Botschaftsrat und Leiter der Wirtschafts- und Handelsabteilung der chinesischen Botschaft, Dr. Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Bundesfachkommission Internationaler Kreis im Wirtschaftsrat, und CHKD-Vizepräsident Cai Zhengxin begrüßten die rund 100 Gäste.

Bei dem abschließenden Get-together fand ein informeller Austausch zwischen Wang Weidong, Mike de Vries, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zhongde Metal Group GmbH und Viola Lin, Geschäftsführerin der ZMG statt. Wang betonte im Gespräch, wie wichtig es sei, den Austausch beider Länder aufgrund der großen Kooperationspotenziale zu stärken und lobte ausdrücklich das vielseitige Engagement der Zhongde Metal Group GmbH, die bei der Vertiefung der deutsch-chinesischen Wirtschaftszusammenarbeit eine bedeutende Pionierarbeit leiste.

In seinem Grußwort wandte sich Wang an deutsche Automobilhersteller in China. Er rief die Unternehmen dazu auf, die Gelegenheit zu ergreifen und gemeinsam Kooperationen zu vertiefen sowie Transformation, Upgrade und Entwicklung der chinesischen und weltweiten Automobilindustrie gemeinschaftlich voranzutreiben. Vor allem auf den Gebieten new energy vehicles (NEV) und autonomes Fahren müsse man die „Zeichen der Zeit" erkennen und den Austausch stärken. CHKD-Vizepräsident Cai blickte in seinem Grußwort auf die großen Erfolge der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit in den vergangenen Jahren: Im Jahr 2016 betrug das bilaterale Handelsvolumen 170 Milliarden US-Dollar und China wurde zudem erstmal Deutschlands größter Handelspartner.

„Auch die Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland nehmen weiter zu. Laut den Statistiken ist China bereits zum dritten Mal in Folge das Land, welches die meisten Investitionsprojekte in Deutschland realisiert. Das ist bemerkenswert und macht uns stolz. Nicht aus den Augen zu verlieren ist jedoch, dass Investitionen aus China in Deutschland weiterhin nur weniger als ein Prozent der gesamten Investitionen aus dem Ausland ausmachen."
Weiter wies Cai darauf hin, dass sich im vergangenen Jahr zunehmende Besorgnis unter den chinesischen Unternehmen in Deutschland breitgemacht habe. Die Gründe dafür seien, die in Deutschland und Europa ergriffenen politischen Maßnahmen, um ausländische Investitionen in Zukunft strenger zu prüfen.
„Die Vorschläge der EU-Kommission wie auch die bereits beschlossene Erweiterung des Vetorechtes bei Übernahmen in Deutschland führen dazu, dass Unternehmen mit mehr Intransparenz und Ungewissheit politischer Entscheidungen konfrontiert sind. Es besteht aus unserer Sicht die Gefahr, dass die Maßnahmen aktuelle und zukünftige Investitionspläne chinesischer Unternehmer beeinflussen und ein nachhaltiger Schaden für Europa und Deutschland als Investitionsstandorte entsteht."

Teilnehmer des Panels waren: Dr. Till Reuter, Vorsitzender des Vorstands der KUKA AG, ZHANG Hui, Managing Director der NIO GmbH, Thomas Spangler, Geschäftsführer der Brose Gruppe, XU Hui, Board Secretary und Vice President der Chery Holding Co. Ltd., Eckart von Klaeden, Vice President der Daimler AG und CAI Zhengxin, Geschäftsführer der Preh GmbH.

Quelle und Fotos: CHKD und Wirtschaftsrat der CDU