„Das Wirtschaftswachstum darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen“

Die Guangdong Xianye Oberflächenbehandlung Co., Ltd. ist Pionier in der Metal Eco City

 Mengni Yu, Übersetzung Zhenni Ma |   |  Galvanik , Metallindustrie , Umwelt , Unternehmen

Die Guangdong Xianye Oberflächenbehandlung Co., Ltd. ist das erste Unternehmen, das sich im Oberflächenbehandlungszentrum in der Metal Eco City angesiedelt hat. Unter der Leitung von zwei lokalen Unternehmern, Lin Zexian und Chen Jingye, entwickelt und produziert das Unternehmen seit über zehn Jahren hochwertige Schienen-Hardware-Produkte. Der chinesische Name des Unternehmens „Xianye“ setzt sich aus den Namen beider Unternehmer zusammen und bedeutet übersetzt „Geschäft mit guter Tugend“. Im Interview spricht Geschäftsführer Lin Zexian über seine Erfahrungen und zeigt Chancen für lokale kleine und mittelständische Unternehmen in der Metal Eco City auf.

Das Oberflächenbehandlungszentrum in der Metal Eco City verfolgt das Ziel, einen deutsch-chinesischen Standort für umweltfreundliche Galvanikproduktion aufzubauen. Trotz des guten Vorsatzes zögerten am Anfang viele lokale Unternehmen, den Schritt zu wagen, ihre Fabriken hierher umzuziehen. Warum haben Sie sich als erster angesiedelt?
Lin:
Aller Anfang ist schwer, aber wir wollen Vorreiter sein. Herr Chen und ich sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch bereits seit der Kindheit enge Freunde. Wir sind beide der Meinung, dass der wirtschaftliche Gewinn eines Unternehmens auf keinen Fall auf Kosten der Umwelt erzeugt werden darf. Als Unternehmer wollen wir zu einer umweltfreundlichen, langfristigen Entwicklung unserer Region beitragen. Die nächsten Generationen müssen auch blauen Himmel, frische Luft, sauberes Wasser und grüne Berge genießen können. Das Oberflächenbehandlungszentrum in der Metal Eco City bietet uns die Chance, diesen Wunsch zu verwirklichen. Es bringt selbstverständlich auch einige Herausforderungen mit sich, aber wir nehmen sie gerne an.

 

Ihr Unternehmen produziert nun seit drei Jahren in der Metal Eco City. Wie war Ihre Fabrik früher? Und wie sieht sie heute aus?
Lin:
Unser Unternehmen ist bereits seit über zehn Jahren in der Metallproduktion tätig gewesen. Früher fehlten uns innovative Lösungen für technische Probleme. Wir hatten Schwierigkeiten, ausgebildete Fachkräfte an uns zu binden, und wussten nicht genau, wie wir die Produktionsprozesse modernisieren können. Außerdem waren die Bewohner, die in der Nähe unserer Fabrik wohnten, nicht zufrieden damit, dass sich eine galvanische Verschmutzungsquelle in ihrem Wohnumfeld befand. Aus diesen Gründen sind wir in der Zwischenzeit viermal umgezogen. Um die Umweltverschmutzung möglichst zu reduzieren, hatten wir auch versucht, ein Abwasserfiltersystem zu verwenden, aber da das Verfahren nicht standardisiert war, war der ganze Prozess einerseits zu teuer und andererseits nicht effizient. Nach der Ansiedelung in der Metal Eco City hat sich die Situation verbessert. Früher war unsere Fabrik schmutzig und chaotisch, heute ist sie so sauber und ordentlich, dass man hier sogar Blumen pflanzen kann.

Die Zhongde Metal Group bietet chinesischen Unternehmen die Plattform, Kontakt mit deutschen bzw. europäischen Mittelständlern aufzunehmen. Wie haben Sie diese Plattform genutzt?
Lin:
Mit Unterstützung der Volksregierung der Stadt Jieyang und der Zhongde Metal Group ist unser Unternehmen in der Metal Eco City angesiedelt. Durch die Vermittlung von der Zhongde Metal Group haben wir Deutschland und andere europäische Länder mehrmals besucht. Mit europäischen Technologien und Erfahrungen konnten wir unsere Produktivität steigern, die Qualität verbessern und das Management optimieren.

Warum halten Sie die Ansiedlung im Oberflächenbehandlungszentrum in der Metal Eco City für eine sinnvolle Lösung für die langfristige Galvanikproduktion?
Lin:
In der Metal Eco City wurden mehrere Maßnahmen für eine umweltfreundliche, ressourcenschonende Produktion umgesetzt. Früher wussten wir nicht, wie man Abgase sammeln und reinigen kann. Erst hier haben wir gelernt, die Abgase mithilfe des so genannten „acid mist purification tower“ so zu neutralisieren, dass sie die Emissionskriterien erfüllen. Auch das Recycling von Abwässern wird im Oberflächenbehandlungszentrum unter Steuerung von qualifizierten Fachkräften zentral betrieben. So werden Abwässer aller ansässigen Galvanikunternehmen mit reduzierten Kosten in großen Mengen gereinigt und wiederverwertet. Ohne diese zentrale Plattform ist dies für ein mittelständisches Unternehmen wie unseres gar nicht möglich.

Welche Veränderungen können Sie an Ihrem Unternehmen sonst noch feststellen?
Lin:
Mit dem Einsatz von automatisierten Produktionslinien konnten wir nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch bessere Fachkräfte anziehen, weil sie das Oberflächenbehandlungszentrum als eine Plattform mit Zukunftsperspektive ansehen. Früher hatten Produkte aus Jieyang einen nicht so guten Ruf, nun werden unsere Produkte zunehmend anerkannt und akzeptiert. Die Stammkunden freuen sich auch, weil die Qualität ihrer Produkte durch unsere Verbesserung ebenfalls steigt. Unsere amerikanischen und europäischen Kunden, die generell einen besonderen Wert auf den Umweltschutz legen, schenken uns auch mehr Vertrauen. Mit einem Industrie-Investitionsfond werden wir bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützt. Auch über technische Fragen müssen wir uns keine Sorgen mehr machen, weil wir durch die Zhongde Metal Group Kontakte zu Experten aus Deutschland aufnehmen können